Warum liest man in Japan von oben nach unten?
Da wir uns in den letzten Wochen aufgrund unserer Crowdfunding Kampagne in Japan mit der japanischen Kultur auseinander gesetzt haben, wollen wir unser neu erlerntes Wissen gerne mit euch teilen.
Deswegen gibt es in diesem Blog-Post einen Lese-Kurztrip nach Japan - dem Land, in dem sowohl von rechts nach links als auch von oben nach unten gelesen wird.
Die japanische Schrift besteht aus drei Hauptkomponenten: Kanji, Hiragana und Katakana. Kanji sind chinesische Schriftzeichen, die in Japan übernommen wurden und eine Vielzahl von Bedeutungen haben. Sie repräsentieren Wörter oder Begriffe und werden für Substantive, Verben und Adjektive verwendet. Hiragana und Katakana sind phonetische Silbenschriften, die speziell für die japanische Sprache entwickelt wurden. Hiragana wird für grammatikalische Zwecke, Partikeln und flexiblere Aussprachen verwendet, während Katakana hauptsächlich für fremdsprachige Wörter und Lehnwörter verwendet wird.
In der traditionellen japanischen Schreibweise werden Texte von oben nach unten und von rechts nach links gelesen. Dabei besteht eine Textseite aus Spalten, die von rechts nach links verlaufen. Dies ist als "tategaki" bekannt. Heutzutage ist jedoch auch die horizontale Schreibweise, bekannt als "yokogaki", üblich, bei der der Text von links nach rechts verläuft, ähnlich wie im Englischen.
Hier erfährst du mehr dazu: https://gogonihon.com/de/blog/japanische-schriftzeichen-und-alphabete/
Aber warum existiert die "von-oben-nach-unten"-Schreibeweise in Japan überhaupt:
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Die Verwendung der Schreibweise von oben nach unten hat eine lange Tradition in der japanischen Kultur. Historisch gesehen wurde diese Schreibweise von Kalligraphen und Gelehrten angewendet, um ihre Werke in einer ästhetisch ansprechenden und traditionellen Art und Weise zu gestalten.
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Die vertikale Schreibweise wird oft bei bestimmten Textarten wie Poesie, traditionellen Gedichten (Haiku) und Kalligraphie verwendet. Die Leserichtung von oben nach unten verleiht diesen Texten eine besondere Ästhetik und betont die vertikale Struktur.
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Manga, japanische Comics, werden oft von oben nach unten gelesen. Dies ermöglicht eine fließende Darstellung der Panels und unterstützt den visuellen Erzählfluss. Auch bei einigen traditionellen Büchern wird die vertikale Schreibweise beibehalten.
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Die chinesische Schrift hat einen starken Einfluss auf die japanische Schrift. In der chinesischen Schreibweise wird ebenfalls von oben nach unten geschrieben. Aufgrund der historischen Verbindung und der Übernahme chinesischer Schriftzeichen in die japanische Schrift hat sich diese Leserichtung auch in Japan etabliert.
Die horizontale Schreibweise von links nach rechts, ähnlich wie im Englischen, ist heutzutage in Japan weit verbreitet. Sie wird vor allem in Zeitungen, Büchern und anderen Alltagstexten verwendet. Die vertikale Schreibweise wird eher für künstlerische, traditionelle oder spezielle Zwecke eingesetzt.
Die verschiedenen Schreibweisen in Japan spiegeln die Vielfalt und Kreativität der japanischen Sprache und Kultur wider. Sie sind Teil der reichen Tradition und verleihen bestimmten Texten und Kunstformen eine besondere Bedeutung und Ausdruckskraft.
Wir sind daher umso mehr gespannt, wie der Bookhoover in Japan ankommt und freuen uns über das Feedback. Vielleicht hilft er auch dir eine, dir noch fremde Sprache, leichter zu erlernen. Ein höherer Fokus ist durch die Augenführung mittels Bookhoover auf jeden Fall garantiert. Probier es aus!
Und zum Abschluss noch ein inspirierendes Video über japanische Kalligraphie: https://www.youtube.com/watch?v=swEUKk5doew
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=swEUKk5doew
Auf bald oder auch またね 😉
Mana von Bookhoover